Kin​der sol​len für die hei​mi​sche Na​tur mit Lern​stun​den und Mit​mach​ak​tio​nen be​geis​tert wer​den.

 Ver​schie​de​ne Pro​jek​te sol​len Ott​wei​ler Grund​schü​lern das
The​ma Na​tur​schutz na​he brin​gen. Mit im Boot ist auch der OGV-Ottweiler.

 

Positive Naturerfahrungen bilden eine gute Basis, um den Kreislauf der Natur besser kennen zu lernen. Die Kinder der Ottweiler Grundschulen Lehbesch und Neumünster haben großes Glück, dass Ehrenamtliche vom Obst- und Gartenbauverein Ottweiler Ziegelhütte (OGV) und vom Bienenzuchtverein Ottweiler sie für die heimische Natur mit zahlreichen Mitmachaktionen begeistern wollen. Auftakt zu dem Schulprojekt mit dem Titel: „Von der Blüte zur Bestäubung zur Frucht zum Produkt“ war jetzt in der Grundschule Neumünster.
Jürgen Biehl, der Vorsitzende des OGV, stellte heraus, dass der OGV jedem Kind die Teilnahme an diesem Projekt ohne Kosten ermöglicht. Insgesamt profitieren fast 100 Kinder von dieser Aktion. Um Ausgaben zu stemmen, konnten schon Sponsoren gefunden werden. Nichts einzuwenden haben die Organisatoren, wenn sich weitere Unterstützer finden. Die Sparkasse Neunkirchen und das Jugendbüro der Stadt Ottweiler stehen als Förderer des Projektes schon fest.
Projektleiter Klaus Nehren informierte in der Schule über die naturkundlichen Lernstunden, die sich über neun Monate erstrecken. In der Grundschule Neumünster wurde das Projekt mit der Übergabe der Lernbroschüre „Bienen und die Honigforscher“ und dem Begleitheft „Mein kunterbuntes Bienenmalbuch“ eingeläutet; die Übergabe an die Grundschüler der Lehbesch-Schule findet am Dienstag, 1. Februar, statt. Diese Unterlagen bilden die Grundlage für den Sachkundeunterricht, in denen die Themen intensiv behandelt werden.
Im nächsten Schritt werden die Schüler von Michael Breit (Bienenzuchtverein) mit Filmen und Anschauungsmaterial umfassend informiert. Ein weiterer Aktivtag erfolgt während eines Schulausfluges. Die Kinder werden mit einem Bus zur Obstplantage Scherschel nach Breitenbach gefahren. Hier gibt es zunächst Informationen über die Notwendigkeit von Insekten und Bienen, erklärt vor Bäumen, die voll in der Blüte stehen. Nach dem Frühstück gehen die Schüler mit einer Lupendose auf Insektenjagd. Die Insekten dürfen sie in Ruhe beobachten und im Anschluss wieder freilassen. Mit dem Anlegen einer Bienen-/Insektenweide im Umfeld der jeweiligen Grundschule wird ein weiterer Grundstein gelegt, um die Kinder für die heimische Natur zu begeistern. Sie müssen aber auch Verantwortung für die Pflege der Einsaatfläche übernehmen.
Der Schulwandertag im Herbst steht im Zeichen des Apfels. Auf einer ausgesuchten Streuobstwiese werden während des Wandertages Äpfel geerntet, die dann von den freiwilligen Helfern des OGV in die vereinseigene Kelter transportiert und – falls Corona es zulässt – gemeinsam mit den Schülern gekeltert werden. Der Apfelsaft, der in Fünfliter-Bags abgefüllt wird, stellt der Verein den Schülern zur Verfügung; eine Restmenge erhält der jeweilige Schulförderverein zum Verkauf.
Das Projekt, das bereits im vergangenen Jahr mit großem Erfolg durchgeführt wurde, beginnt in Klassenstufe 3 und endet in Klassenstufe 4, damit das Projekt schuljahresübergreifend von den gleichen Kindern umgesetzt werden kann. Lust auf das Projekt machte jetzt ein im Eingangsbereich der Schule ansprechend gedeckter Infotisch mit Broschüren und Naturprodukten.
Die Kinder waren begeistert und freuen sich schon jetzt auf die etwas anderen Unterrichtseinheiten. Josephine, 9, mag Insekten. „Ich mag auch Projekte. Sie sind sehr interessant.“ Das findet auch Lilly, 8, auch sie mag Insekten und hat schon ein Buch darüber gelesen. Bella, 9, findet Bienen und Insekten toll. Amilia, 9, zeigte sich begeistert über das „coole Projekt. Ich mag gerne Bienen, und Honig mag ich auch.“ Merle, 9, interessiert sich besonders für die Apfelernte. „Das wollte ich immer schon mal machen und auch sehen, wie Apfelsaft hergestellt wird.“
Schirmherr Roger Marti (Geschäftsführer des Verbandes der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz) gefällt die Aktion, und er wünscht sich, dass die Faszination der Kinder auch Auswirkungen hat. „Viele Obst- und Gartenbauvereine haben Probleme mit dem Nachwuchs. Wenn man die Kinder in Projekte einbezieht, zieht es auch die Eltern mit“, hofft Marti.